
Viele Hundebesitzer fragen sich, ob und wie lange CBD Hund wirklich beruhigt. Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab - von der Dosis über das Körpergewicht bis hin zum individuellen Stoffwechsel des Vierbeiners. In diesem Beitrag erfährst du, wie CBD im Hund wirkt, welche Dauer du typischerweise erwarten kannst und welche praktischen Tipps dir helfen, das Beste aus dem natürlichen Nahrungsergänzungsmittel herauszuholen.
Was ist CBD?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, einen der zahlreichen Cannabinoide, die in der Cannabispflanze vorkommen. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) hat CBD keine psychoaktive Wirkung und wird deshalb häufig als Ergänzung zur Unterstützung von Tiergesundheit eingesetzt. Die meisten Produkte für Hunde kommen als Öl, Kapseln oder Leckerlis.
Wie wirkt CBD im Körper deines Hundes?
Der Schlüssel liegt im Endocannabinoid‑System (ECS). Dieses System besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), Endocannabinoiden und den Enzymen, die sie abbauen. Wenn du deinem Hund CBD gibst, bindet das Molekül an diese Rezeptoren und kann dadurch Entzündungen reduzieren, Angstgefühle dämpfen und die Schmerzschwelle erhöhen.
Ein erfahrener Veterinär erklärt, dass das ECS bei Hunden besonders gut auf Cannabinoide reagiert, weil sie über die Evolution enge Verbindungen zur Pflanzenwelt besitzen. Die Wirkung beginnt in der Regel innerhalb von 30‑60 Minuten nach der Einnahme, wobei die maximale Wirkung nach etwa 2‑3 Stunden erreicht ist.
Welche Faktoren bestimmen die Wirkdauer?
Die Dauer, die dein Hund beruhigt bleibt, ist nicht bei jedem gleich. Folgende Punkte spielen die größte Rolle:
- Dosierung: Höhere Dosen führen meistens zu einer längeren und intensiveren Wirkung.
- Körpergewicht: Ein 5‑kg‑Hund benötigt weniger CBD pro Kilogramm als ein 30‑kg‑Hund.
- Fettgehalt des Produkts: CBD ist fettlöslich - Öle werden schneller aufgenommen als Kapseln.
- Alter und Gesundheitszustand: Ältere Hunde oder solche mit Leber‑/Nierenerkrankungen verstoffwechseln CBD langsamer.
- Stoffwechselrate: Jeder Hund hat ein individuelles Enzymprofil, das die Abbaurate beeinflusst.
Zusätzlich kann die Tageszeit einen Einfluss haben: Wird CBD am Abend verabreicht, wirkt die beruhigende Komponente meist länger, weil der Hund sowieso zur Ruhe kommt.

Typische Wirkdauer nach Dosierung - eine Übersicht
Dosis (mg/kg) | Wirkbeginn | Maximale Wirkung | Gesamtdauer (Stunden) |
---|---|---|---|
0,2-0,5 | 30‑45Min. | 1‑2h | 3-4 |
0,5-1,0 | 15‑30Min. | 2‑4h | 5-7 |
1,0-2,0 | 10‑20Min. | 4‑6h | 8-12 |
>2,0 (Nur bei akuter Angst) | 5‑10Min. | 6‑8h | 12-16 |
Die Tabelle soll dir nur einen groben Richtwert geben. Jeder Hund reagiert unterschiedlich - beginne immer mit der niedrigsten Dosis und steigere sie schrittweise, bis du den gewünschten Effekt erzielst.
Praktische Tipps für die Gabe von CBD
- Starte niedrig: Beginne mit 0,2mg pro Kilogramm Körpergewicht, gemischt ins Futter.
- Beobachte das Verhalten: Notiere, wann dein Hund ruhiger wird und wie lange die Wirkung anhält.
- Verwende hochwertige Produkte: Achte auf unabhängige Laborberichte (COA), die Reinheit und Cannabinoidgehalt bestätigen.
- Keine THC‑Freisetzung: Achte darauf, dass das Produkt THC‑frei (< 0,2%) ist, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Regelmäßigkeit: Für chronische Angst kann eine tägliche niedrige Dosis besser wirken als sporadische hohe Dosen.
- Kombination mit anderen Maßnahmen: CBD wirkt am besten zusammen mit geeigneter Bewegung, mentaler Stimulation und ggf. Verhaltenstherapie.
- Tierarzt konsultieren: Vor der ersten Gabe solltest du einen Veterinär fragen, besonders wenn dein Hund Medikamente (z.B. Antikonvulsiva) nimmt.

Häufige Missverständnisse - THC, Legalität und Sicherheit
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass jedes CBD‑Produkt automatisch THC‑frei ist. In Deutschland gelten jedoch strenge Grenzwerte: THC‑gehalt darf 0,2% nicht überschreiten. Produkte, die darüber liegen, können rechtlich problematisch sein und bei Hunden zu Unruhe führen.
Ein weiterer Irrglaube ist, dass "natürlich" gleich "sicher" bedeutet. Auch reine CBD‑Öle können bei Überdosierung Durchfall, Erbrechen oder Trägheit auslösen. Deshalb gilt immer: Start low, go slow.
Wie du die Wirkdauer selbst misst
Um herauszufinden, wie lange CBD deinen Hund beruhigt, empfiehlt es sich, ein einfaches Logbuch zu führen:
- Datum und Uhrzeit der Gabe
- Verwendete Dosis (mg/kg)
- Beobachtete Veränderungen (z.B. weniger Bellen, ruhigeres Liegen)
- Zeitpunkt, an dem das Verhalten zurück zur Ausgangslage kehrt
Nach ein bis zwei Wochen hast du ein klares Bild, welche Dosis bei deinem Vierbeiner die gewünschte Dauer liefert.
Häufig gestellte Fragen
Wie schnell wirkt CBD bei meinem Hund?
Die erste Wirkung lässt meist nach 15‑30Minuten spüren, die maximale Beruhigung erreicht der Hund nach etwa 2‑3 Stunden. Die genaue Zeit hängt von Dosierung, Produktform und individuellem Stoffwechsel ab.
Wie lange bleibt die beruhigende Wirkung erhalten?
Bei einer geringen Dosis (0,2‑0,5mg/kg) hält die Wirkung etwa 3‑4Stunden an. Mit höheren Dosen kann die Beruhigung 8‑12Stunden oder sogar länger dauern.
Ist CBD für alle Hunde geeignet?
Grundsätzlich ist CBD gut verträglich, doch Welpen, trächtige Hündinnen und Hunde mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollten nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt eingesetzt werden.
Kann CBD meinen Hund abhängig machen?
Nein. CBD hat kein Suchtpotential. Es wirkt nicht belohnend wie THC, sondern regulierend im Endocannabinoid‑System.
Was tun, wenn mein Hund nach CBD übermäßig schläfrig wirkt?
Reduziere die Dosis um die Hälfte und beobachte die Reaktion. Sollte die Trägheit über 24Stunden anhalten, konsultiere einen Tierarzt.