
Immer mehr Menschen greifen zu CBD Getränke, weil sie sich von einem schnellen „Entspannungs‑Boost“ versprechen. Doch liefert das kohlensäurehaltige Getränk das, was die Werbung behauptet? Dieser Artikel erklärt, was CBD‑Drinks tatsächlich leisten, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest.
Was sind CBD‑Getränk?
Ein CBD‑Getränk ist ein Erfrischungsgetränk, das Cannabidiol (CBD) enthält - oft in Form von Hanfextrakt oder Isolat. Die Konzentration liegt meist zwischen 5mg und 30mg pro Portion, sodass das Produkt als leicht dosierte Nahrungsergänzung gilt.
Hersteller mischen das Extrakt entweder direkt in Wasser, Saft oder Tee und nutzen Emulgatoren, um das lipophile CBD gleichmäßig zu verteilen. Dadurch entsteht ein trinkfertiges Produkt, das ohne Aufkochen oder Ölschlucken konsumiert werden kann.
Wie wird Cannabidiol im Körper aufgenommen?
Die Bioverfügbarkeit von CBD variiert stark je nach Einnahmeweg. Beim Trinken gelangt das Cannabinoid über die Mundschleimhaut und den Magen‑Darm-Trakt ins Blut. Studien zeigen, dass die orale Bioverfügbarkeit bei etwa 6% bis 15% liegt - deutlich niedriger als bei sublingualen Ölen, aber höher als bei Kapseln, die erst gelöst werden müssen.
Ein entscheidender Faktor ist das Vorhandensein von Fettreichen Bestandteilen, die die Aufnahme verbessern. Viele CBD‑Drinks enthalten deshalb Kokosnuss‑ oder MCT‑Öl, um die Löslichkeit zu erhöhen.
Welche Studien gibt es zu den Wirkungen von CBD‑Drinks?
Die Forschung zu CBD‑Getränken steckt noch in den Kinderschuhen, aber mehrere klinische Studien untersuchen die Wirkung von oral eingenommenem CBD allgemein:
- Eine 2021 veröffentlichte Doppelblindstudie mit 120 Probanden zeigte, dass 10mg CBD pro Tag leichte Angst‑ und Stressreduktion bewirkt, ohne sedierende Nebenwirkungen.
- Eine 2023‑Studie an Sportlern verglich CBD‑Isolat in Pulverform mit einem CBD‑Drink (15mg). Beide Gruppen berichteten über schnellere Regeneration, wobei der Drink wegen des flüssigen Konsums eine etwas schnellere Wirkung verspürte.
- Ein Review aus 2024 fasste zusammen, dass die meisten positiven Effekte bei Dosen zwischen 20mg und 40mg liegen - ein Bereich, den manche Drinks noch nicht erreichen.
Wichtig: Kein Forschungsergebnis beweist, dass ein CBD‑Drink bei jeder Person sofortige Entspannung liefert. Die Wirkung hängt von individuellen Faktoren wie Körpergewicht, Stoffwechsel und vorheriger Cannabiskonsum‑Erfahrung ab.

Potenzielle Wirkungen und Grenzen
Die häufig genannten Effekte von CBD umfassen:
- Reduktion von Stress und leichter Angst
- Unterstützung des Schlafs (vor allem bei höheren Dosen)
- Entzündungshemmung bei leichten Muskelbeschwerden
Allerdings gibt es klare Grenzen:
- CBD wirkt nicht analgetisch bei starken Schmerzen - dafür werden höhere Dosen oder andere Cannabinoide benötigt.
- Bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen sollte CBD nur ergänzend und unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
- Die Wirkung ist bei regelmäßigen Konsumenten oft abgeflacht, weil sich das Endocannabinoid‑System anpasst.
Dosierung und Sicherheit
Eine sichere Dosierung von CBD‑Getränken liegt zwischen 5mg und 20mg pro Portion für Einsteiger. Wer das Produkt zum ersten Mal probiert, sollte mit der niedrigsten Dosis starten und die Reaktion 30‑45Minuten beobachten.
Zu den bekannten Nebenwirkungen zählen leichter Mundtrockenheit, leichte Schwindelgefühle oder Magenbeschwerden - selten und meist bei zu hoher Einnahme. Wechselwirkungen mit Antikoagulantien (z.B. Warfarin) sind dokumentiert; daher ist ein ärztlicher Rat ratsam, wenn du Medikamente nimmst.
Rechtlicher Status in Deutschland
Seit dem 1.Januar2024 dürfen CBD‑Produkte mit einem THC‑Gehalt von ≤0,2% frei verkauft werden, sofern sie aus Nutzhanf (EU‑zertifiziert) stammen. Das Endocannabinoid‑System selbst ist nicht reguliert, aber Händler müssen die EU‑Nutzhanf‑Verordnung einhalten.
Für Lebensmittel gilt, dass CBD‑Getränke als neuartiges Lebensmittel („Novel Food“) eingestuft werden. Hersteller benötigen eine Zulassung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Achte daher beim Kauf auf ein entsprechendes Zertifikat.

Vergleich: CBD‑Drink vs. CBD‑Öl vs. CBD‑Kapsel
Kriterium | CBD‑Drink | CBD‑Öl | CBD‑Kapsel |
---|---|---|---|
Einnahmeform | Flüssig, sofort trinkbar | Flüssig, meist sublingual | Feste Kapsel |
Bioverfügbarkeit | 6‑15% (mit Emulgator) | 10‑20% (sublingual) | 5‑10% (Magen‑Darm) |
Dosierbarkeit | Vordefiniert pro Flasche | Mehrfach dosierbar per Tropfen | Feste Dosis pro Kapsel |
Geschmack | Variabel, oft fruchtig | Natürlicher Hanf‑Geschmack | Neutral |
Portabilität | Einzeldose in Flasche | Flasche, Tropfer | Mehrere Kapseln in Packung |
Wenn du schnelle Entspannung suchst und den Geschmack magst, ist der Drink ideal. Für präzise Dosierung und höhere Bioverfügbarkeit ist sublinguales Öl besser. Wer unterwegs wenig Platz hat, greift gern zu Kapseln.
Praktische Kauf‑Checkliste
- THC‑Gehalt ≤0,2% (auf Etikett prüfen)
- Nachweis über EU‑Nutzhanf‑Zertifizierung
- Angabe der genauen CBD‑Menge pro Portion
- Vorhandensein von Emulgatoren (z.B. Lecithin) für bessere Aufnahme
- Laboranalyse (COA) als PDF‑Download
- Verfallsdatum nicht überschritten
Eine seriöse Marke wird alle Punkte transparent darstellen. Wenn Informationen fehlen, ist Vorsicht geboten.
Häufig gestellte Fragen
Wie schnell wirkt ein CBD‑Drink?
Die Wirkung setzt meist nach 30‑45Minuten ein, weil das Cannabidiol erst über den Verdauungstrakt absorbiert werden muss. Ein leichter Effekt kann jedoch schon nach 15Minuten spürbar sein, wenn das Produkt Emulgatoren enthält.
Kann ich CBD‑Drink zusammen mit Alkohol trinken?
Ja, aber beide wirken beruhigend. In Kombination kann die Sedierung verstärkt werden. Beginne mit einer niedrigen Dosis und beobachte deine Reaktion.
Sind CBD‑Getränke für Sportler geeignet?
Viele Sportler nutzen sie zur Regeneration, weil CBD Entzündungen mildern kann. Wichtig ist, ein Produkt ohne Zucker und mit nachgewiesener Reinheit zu wählen, um keine unnötigen Kalorien oder Verunreinigungen aufzunehmen.
Gibt es Nebenwirkungen bei täglichem Konsum?
Bei üblichen Dosen (≤20mg/Tag) sind die Nebenwirkungen selten und meist mild (Mundtrockenheit, leichte Müdigkeit). Bei höheren Dosierungen können Verdauungsbeschwerden auftreten. Bei bestehenden Medikamenten immer ärztlichen Rat einholen.
Wie erkenne ich ein qualitatives CBD‑Getränk?
Achte auf transparente Labortests (COA), einen klaren THC‑Wert unter 0,2%, EU‑Zertifizierung des Hanfs und Angaben zur Bioverfügbarkeit (z.B. Nutzung von Lecithin). Fehlende Angaben sind ein Warnsignal.