Wenn du dich mit neuen Cannabinoiden beschäftigst, bist du wahrscheinlich auf THCP und THCA gestoßen. Beide werden oft als "superstar"-Verbindungen bezeichnet, aber was ist wirklich stärker? Und warum ist diese Frage so wichtig, wenn du Cannabisprodukte verwendest? Die Antwort ist nicht so einfach wie es scheint - denn Stärke bedeutet nicht immer Wirkung, und Wirkung bedeutet nicht immer Intensität.
Was ist THCA?
THCA, kurz für Tetrahydrocannabinol-Säure, ist die natürliche Form von THC, die in frischem Cannabis vorkommt. Es ist nicht psychoaktiv. Ja, du hast richtig gelesen: THCA macht dich nicht high. Es ist die Vorstufe von THC, die erst durch Erhitzen - also beim Rauchen, Dampfen oder Kochen - in aktives THC umgewandelt wird. Dieser Prozess heißt Decarboxylierung.
Einige Menschen nehmen THCA als Supplement, weil es entzündungshemmende, neuroschützende und antiemetische Eigenschaften hat. Studien aus dem Jahr 2023 zeigten, dass THCA in niedrigen Dosen bei Übelkeit und Muskelkrämpfen helfen kann - ohne psychoaktive Effekte. Es ist also ideal für Menschen, die die medizinischen Vorteile von Cannabis wollen, aber nicht high werden möchten.
Was ist THCP?
THCP, oder Tetrahydrocannabiphorol, ist eine viel neuere Entdeckung. Es wurde 2019 von einem italienischen Forschungsteam identifiziert und ist bis heute eine der stärksten bekannten psychoaktiven Verbindungen im Cannabis. Die Struktur von THCP ähnelt THC, hat aber eine längere Seitenkette - sieben statt fünf Kohlenstoffatome. Diese kleine Veränderung macht einen riesigen Unterschied.
Labortests zeigen, dass THCP eine bis zu 33-fach höhere Bindungsaffinität zu den CB1-Rezeptoren im Gehirn hat als herkömmliches THC. Das bedeutet: Es bindet viel fester und länger. In Tierversuchen führte eine sehr geringe Dosis von THCP (unter 1 mg) zu starken psychoaktiven Effekten - viel stärker als gleich viel THC. Einige Nutzer berichten, dass schon 0,5 mg THCP eine intensive, langanhaltende Wirkung haben, vergleichbar mit einer starken Dosis THC oder sogar HHC-P.
THCP vs. THCA: Der direkte Vergleich
Es gibt keinen direkten Vergleich zwischen THCP und THCA, weil sie grundlegend unterschiedlich sind. THCA ist nicht psychoaktiv, THCP ist extrem psychoaktiv. Es ist wie der Vergleich zwischen einem rohen Kartoffel und einem explosiven Sprengstoff - beide kommen aus derselben Pflanze, aber sie wirken völlig anders.
Wenn du fragst: "Welches ist stärker?", dann ist die Antwort klar: THCP ist stärker - aber nur, wenn du nach psychoaktiver Intensität suchst. Wenn du nach medizinischer Wirkung ohne High suchst, ist THCA die stärkere Wahl.
| Eigenschaft | THCP | THCA |
|---|---|---|
| Psychoaktiv? | Ja, extrem | Nein |
| Bindungsstärke an CB1-Rezeptor | 30-33x höher als THC | Nahezu null |
| Entsteht durch | Natürliche Biosynthese im Cannabis | Natürliche Form in frischem Cannabis |
| Wirkungsdauer | 4-8 Stunden | Keine psychoaktive Wirkung |
| Hauptanwendung | Rekreations- und Hochdosis-Medizin | Medizin ohne High, Entzündungshemmung |
Warum ist HHC-P dabei?
HHC-P, oder Hexahydrocannabiphorol, ist ein weiteres synthetisch verändertes Cannabinoid, das in letzter Zeit populär wurde. Es ist structurally ähnlich wie THCP, aber hydrogeniert - was es stabiler und länger haltbar macht. HHC-P hat eine Bindungsstärke, die mit THCP konkurriert, aber es wirkt etwas sanfter und länger. Viele Nutzer beschreiben HHC-P als "klarer high" - weniger verwirrend als THCP, aber immer noch sehr intensiv.
Wenn du THCP ausprobierst, solltest du auch HHC-P in Betracht ziehen, besonders wenn du eine weniger überwältigende Erfahrung willst. Beide sind viel stärker als herkömmliches THC - aber nur THCP hat in Laborstudien die höchste bekannte Bindungsaffinität.
Wie viel THCP ist sicher?
Es gibt keine offiziellen Dosierungsrichtlinien für THCP, weil es nicht reguliert ist. Die meisten Produkte enthalten 1-5 mg pro Portion. Für Anfänger: Beginne mit 0,25-0,5 mg. Warte mindestens 90 Minuten, bevor du mehr nimmst. THCP wirkt oft verzögert, besonders bei Ölen oder Kapseln, und die Wirkung kann plötzlich und sehr stark einsetzen.
Einige Nutzer berichten von Angstzuständen, Schwindel oder Herzrasen, wenn sie zu viel nehmen - besonders wenn sie keine Erfahrung mit starken Cannabinoiden haben. THCP ist kein Spielzeug. Es ist ein hochwirksames Molekül, das in der Natur nur in winzigen Mengen vorkommt. Die meisten Produkte sind konzentriert und synthetisch hergestellt.
Was ist mit THCA als Supplement?
THCA wird oft als Tinktur, Kapsel oder roher Cannabis-Smoothie eingenommen. Es ist legal in vielen Ländern, weil es nicht psychoaktiv ist - solange es nicht erhitzt wird. Einige Studien deuten darauf hin, dass THCA bei Multipler Sklerose, Epilepsie und sogar neurodegenerativen Erkrankungen helfen könnte. Eine 2024-Studie aus der Schweiz zeigte, dass THCA die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen signifikant reduziert - ohne die kognitiven Funktionen zu beeinträchtigen.
Wenn du auf der Suche nach einer langfristigen, medizinischen Lösung bist, ist THCA die sicherere und nachhaltigere Wahl. Es ist nicht für den High-Suchenden gedacht, sondern für den, der die Pflanze in ihrer ursprünglichen Form nutzen will.
Was solltest du wählen?
Wenn du nach einer intensiven, kurzen Erfahrung suchst - vielleicht für kreative Blockaden, tiefe Entspannung oder Schmerzmanagement - dann ist THCP die stärkere Option. Aber du musst damit umgehen können. Es ist nicht für jeden geeignet.
Wenn du gesund bleiben willst, Symptome lindern und deinen Geist klar halten willst, ist THCA die bessere Wahl. Es ist wie ein natürlicher Anti-Inflammator mit wenig Nebenwirkungen.
Und wenn du zwischen beiden schwankst? Dann probiere HHC-P aus. Es ist ein guter Kompromiss: stark, aber kontrollierbar, langlebig, aber nicht überwältigend.
Rechtlicher Status: Was du wissen musst
THCA ist in Deutschland und vielen EU-Ländern legal, solange es nicht dekarboxyliert ist - also nicht erhitzt wird. THCP hingegen ist in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, als synthetische Substanz reguliert und unter das Betäubungsmittelgesetz gefallen. Das bedeutet: Verkauf, Besitz oder Konsum von THCP kann strafbar sein. HHC-P ist in einer Grauzone - legal, solange es nicht als THC-Äquivalent klassifiziert wird. Prüfe immer die aktuelle Rechtslage in deinem Land, bevor du etwas kaufst.
Was passiert, wenn du beide mischst?
Einige Anbieter verkaufen Mischungen aus THCA und THCP. Das ist keine gute Idee. THCA wird im Körper zu THC umgewandelt - und wenn du dann THCP dazunimmst, erhöhst du das Risiko einer übermäßigen psychoaktiven Wirkung. Es ist wie zwei starke Drogen zu mischen: unvorhersehbar und potenziell gefährlich.
Wenn du THCA nimmst, um deine Symptome zu lindern, dann bleib dabei. Wenn du THCP ausprobieren willst, dann tue es allein - und mit Vorsicht.
Die wichtigste Erkenntnis
THCP ist stärker - viel stärker - als THCA, wenn es um psychoaktive Wirkung geht. Aber Stärke ist nicht alles. THCA ist stärker, wenn es um medizinische Anwendungen ohne High geht. Die Frage ist nicht, welches stärker ist - sondern: Was brauchst du?
Wenn du neu bist: Fang mit THCA an. Wenn du erfahren bist und weißt, was du tust: Dann probiere THCP - aber nur mit äußerster Vorsicht. Und vergiss nicht: Was stark ist, ist nicht immer besser. Manchmal ist sanfter einfach nachhaltiger.
Ist THCP legal?
In Deutschland und vielen EU-Ländern ist THCP als synthetische Cannabinoid-Substanz unter das Betäubungsmittelgesetz gefallen und damit illegal. Der Verkauf, Besitz oder Konsum kann strafbar sein. Die Rechtslage ändert sich schnell - immer die aktuellsten Gesetze prüfen.
Kann THCA high machen?
Nein, THCA macht nicht high. Es ist die nicht-psychoaktive Vorstufe von THC. Erst durch Erhitzen - zum Beispiel beim Rauchen oder Kochen - wird es in THC umgewandelt und wirkt psychoaktiv.
Wie stark ist THCP im Vergleich zu THC?
THCP ist bis zu 33-mal stärker als THC in Bezug auf die Bindungsstärke an die CB1-Rezeptoren im Gehirn. Das bedeutet: Bereits 0,5 mg THCP können eine Wirkung haben, die sonst 10-15 mg THC erfordern würde.
Ist HHC-P stärker als THCP?
Nein, HHC-P ist nicht stärker als THCP. Es hat eine ähnliche Bindungsstärke, aber eine leicht geringere Affinität zu den CB1-Rezeptoren. Die Wirkung von HHC-P wird oft als "sanfter" und "länger anhaltend" beschrieben, aber THCP bleibt die stärkste bekannte natürliche Cannabinoid-Verbindung.
Sollte ich THCP als Anfänger ausprobieren?
Nein, THCP ist nicht für Anfänger geeignet. Es ist extrem potent und kann zu starken Angstzuständen, Schwindel oder Herzrasen führen. Beginne mit THC- oder CBD-basierten Produkten, bevor du zu synthetischen oder hochkonzentrierten Cannabinoiden wechselst.