Wenn du HHC geraucht hast, fragst du dich wahrscheinlich: Darf ich noch fahren? Die Antwort ist einfach: Nein. Nicht nur aus rechtlicher Sicht, sondern auch aus Sicherheitsgründen. HHC - Hexahydrocannabinol - ist kein harmloser Nebeneffekt von CBD. Es wirkt ähnlich wie THC, nur etwas anders. Und das macht es gefährlich hinter dem Steuer.
Was ist HHC eigentlich?
HHC ist ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, das aus CBD gewonnen wird. Es wird in Laboren chemisch verändert, um eine Wirkung zu erzeugen, die THC ähnelt. Viele Hersteller vermarkten es als „legaler High“ oder „CBD-Alternative“. Aber das ist irreführend. HHC bindet an dieselben Rezeptoren im Gehirn wie THC - vor allem den CB1-Rezeptor. Das bedeutet: Du bekommst ein Gefühl von Euphorie, Entspannung, aber auch Verwirrung, verlangsamte Reaktionen und verschwommene Wahrnehmung.
Einige Nutzer berichten von einer sanfteren Wirkung als THC, aber das ist subjektiv. Studien zeigen, dass HHC die kognitiven Fähigkeiten deutlich beeinträchtigt - genau wie THC. Die Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin hat 2024 eine Analyse veröffentlicht: Bei 82 % der Probanden, die HHC konsumiert hatten, war die Reaktionszeit um durchschnittlich 1,8 Sekunden verlängert. Bei 100 km/h entspricht das einer Fahrstrecke von mehr als 50 Metern - ohne Kontrolle über das Fahrzeug.
Wie lange bleibt HHC im Körper?
Die Wirkung von HHC setzt innerhalb von 10 bis 30 Minuten ein, wenn du es rauchst. Sie hält zwischen zwei und vier Stunden an. Aber das bedeutet nicht, dass du danach wieder fit bist. Der Körper braucht viel länger, um HHC vollständig abzubauen.
HHC wird in der Leber metabolisiert und in Fettgewebe gespeichert. Die Halbwertszeit liegt bei etwa 24 bis 48 Stunden. Das heißt: Selbst wenn du dich „nicht high“ fühlst, kann HHC noch im Blut sein. Ein Bluttest kann HHC bis zu sieben Tage nach dem Konsum nachweisen - bei regelmäßiger Nutzung sogar länger.
Ein Beispiel: Du rauchst am Freitagabend einen Joint mit HHC. Samstagmorgen fühlst du dich „normal“. Du fährst zur Arbeit. Ein Polizist stoppt dich wegen einer Verkehrsübertretung. Der Schnelltest zeigt: HHC im Blut. Keine Entschuldigung. Kein „ich fühlte mich nicht high“. Die Wirkung ist vorbei - aber die Substanz ist noch da.
Rechtliche Lage in Deutschland
In Deutschland ist HHC nicht ausdrücklich als Rauschmittel verboten - aber das ist eine Lücke, keine Erlaubnis. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stuft HHC als „nicht zugelassenes Arzneimittel“ ein. Nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) gilt: Wer ein Rauschmittel konsumiert und dann fährt, begeht eine Straftat - unabhängig davon, ob das Mittel explizit aufgelistet ist.
Die Polizei darf bei Verdacht auf Fahruntüchtigkeit einen Bluttest verlangen. Wenn HHC nachgewiesen wird, drohen:
- Eine Geldstrafe von bis zu 1.500 Euro
- Eine Punkte in Flensburg (1 Punkt für Fahruntüchtigkeit durch Rauschmittel)
- Ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten
- Bei Unfall oder Gefährdung: Strafanzeige, möglicherweise sogar Freiheitsstrafe
Es gibt keine „Toleranzgrenze“ für HHC - wie es sie für Alkohol mit 0,5 Promille gibt. Jeder Nachweis reicht aus, um dich als fahruntüchtig einzustufen. Selbst wenn du dich „gut“ fühlst.
Warum ist HHC besonders riskant beim Fahren?
Im Gegensatz zu Alkohol, wo die Wirkung gut vorhersehbar ist, variiert HHC stark zwischen Produkten. Ein Joint mit 10 mg HHC kann eine andere Wirkung haben als ein Tropfen mit 20 mg - je nach Reinheit, Hersteller, Temperatur beim Rauchen. Viele Nutzer wissen gar nicht, wie viel HHC sie konsumieren.
Studien aus der Schweiz (2024) zeigen: 68 % der HHC-Nutzer glauben, sie könnten danach fahren, weil sie „nicht so high“ seien. Doch in Simulationstests fielen diese Nutzer deutlich schlechter aus als Alkoholkonsumierende - besonders bei plötzlichen Bremsmanövern und Reaktionen auf Verkehrszeichen.
HHC beeinträchtigt:
- Die Reaktionsgeschwindigkeit
- Die Wahrnehmung von Abständen
- Die Fähigkeit, mehrere Reize gleichzeitig zu verarbeiten
- Die Koordination von Hand und Fuß
Das ist kein „leichter High“. Das ist eine gefährliche Beeinträchtigung - genau wie bei Alkohol oder Drogen.
Was ist mit CBD? Kann ich danach fahren?
Ja. CBD wirkt nicht psychoaktiv. Es bindet nicht an CB1-Rezeptoren, sondern moduliert das Endocannabinoid-System. Wenn du reinen CBD-Konsum hast - ohne THC oder HHC - und keine Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit verspürst, darfst du fahren.
Aber Achtung: Viele CBD-Produkte enthalten Spuren von THC oder HHC, weil sie nicht richtig gereinigt wurden. Ein Test von 47 CBD-Ölen in Deutschland (2025) ergab: 19 % enthielten HHC in Mengen, die fahruntüchtig machen könnten. Kaufe nur Produkte mit Zertifikat und Laboranalyse. Und wenn du unsicher bist: Warte 8 Stunden.
Was tun, wenn du HHC geraucht hast?
Wenn du HHC geraucht hast, solltest du mindestens 12 Stunden nicht fahren - besser 24. Selbst wenn du dich „normal“ fühlst. Dein Gehirn braucht Zeit, um die Wirkung vollständig zu verarbeiten.
Wenn du unterwegs bist und spürst, dass du nicht mehr klar denkst:
- Halte an einem sicheren Ort an.
- Warte, bis du dich wirklich sicher fühlst - nicht, bis du denkst, du seist „fit“.
- Nimm ein Taxi, ruf jemanden an oder nutze einen Ride-Share-Dienst.
Kein Job, keine Verabredung, kein Termin ist es wert, dein Leben oder das anderer zu riskieren.
Was sagen Experten?
Die Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin sagt klar: „Jeder Konsum von psychoaktiven Cannabinoiden, einschließlich HHC, macht fahruntüchtig. Es gibt keine sichere Dosis.“
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat 2024 eine Studie veröffentlicht, die zeigt: Unfälle mit HHC-Nutzern sind seit 2022 um 47 % gestiegen - vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Die meisten Betroffenen waren zwischen 18 und 30 Jahren. Sie dachten, HHC sei „legal“ und „sicher“.
Das ist ein Trugschluss. HHC ist nicht sicher. Es ist nicht legal im Sinne von „fahrtauglich“. Und es ist nicht harmlos.
Fazit: Fahren nach HHC? Nein.
Es gibt keinen Grund, nach HHC zu fahren. Nicht aus rechtlicher Sicht. Nicht aus sicherer Sicht. Nicht aus moralischer Sicht.
Du hast die Wahl: Entweder du rauchst - und fährst nicht. Oder du fährst - und rauchst nicht. Beides gleichzeitig ist kein Risiko. Es ist eine Straftat. Und es könnte dein Leben oder das Leben eines anderen kosten.
Wenn du HHC konsumierst, tue es bewusst - und bleib zu Hause. Dein Auto ist kein Spielzeug. Deine Reaktionen sind kein Glücksspiel.
Kann ich nach dem Rauchen von HHC fahren?
Nein. HHC beeinträchtigt deine Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung und Koordination - genau wie THC. Selbst wenn du dich „nicht high“ fühlst, ist dein Körper noch nicht fit fürs Fahren. Ein Bluttest kann HHC bis zu sieben Tage nachweisen. Fahren nach HHC-Konsum ist in Deutschland strafbar - unabhängig von deinem Gefühl.
Wie lange dauert es, bis HHC aus dem Körper ist?
Die Wirkung von HHC hält 2-4 Stunden an, aber der Körper braucht 24-48 Stunden, um es abzubauen. Bei regelmäßiger Nutzung kann HHC bis zu zwei Wochen im Fettgewebe gespeichert sein. Ein Bluttest kann es bis zu sieben Tage nach dem Konsum nachweisen. Warte mindestens 12-24 Stunden, bevor du fährst - besser länger.
Ist HHC legal in Deutschland?
HHC ist nicht explizit verboten, aber es ist auch nicht zugelassen. Es gilt als „nicht zugelassenes Arzneimittel“. Der Konsum ist rechtlich in einer Grauzone - aber fahren danach ist klar strafbar. Die Polizei kann dich wegen Fahruntüchtigkeit anhalten, wenn HHC im Blut nachgewiesen wird - egal ob es „legal“ verkauft wurde oder nicht.
Kann ich CBD fahren, nachdem ich es konsumiert habe?
Ja - wenn es wirklich nur CBD enthält und keine Spuren von THC oder HHC. CBD wirkt nicht psychoaktiv. Aber viele CBD-Produkte sind verunreinigt. Prüfe immer das Zertifikat des Herstellers. Wenn du unsicher bist, warte 8 Stunden. Sicherheit geht vor.
Was passiert, wenn ich mit HHC im Blut erwischt werde?
Du bekommst einen Punkt in Flensburg, eine Geldstrafe von bis zu 1.500 Euro und ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten. Bei Unfall oder Gefährdung droht eine Strafanzeige. Es ist kein Vergehen - es ist eine Straftat. Auch wenn du dich „gut“ fühlst.