D8 THCP vs D9 THCP: Unterschiede und Wirkungen im Überblick

TL;DR

  • D8THCP besitzt eine niedrigere Affinität zum CB1‑Rezeptor als D9THCP.
  • D9THCP ist in der Regel stärker psychoaktiv (bis zu 30‑mal stärker als Δ9‑THC).
  • Beide sind in vielen Ländern noch nicht explizit reguliert, jedoch kann das Grundcannabinoid Δ8‑ bzw. Δ9‑THC relevant sein.
  • Dosierung: D8THCP oft ab 0,5mg wirksam, D9THCP ab 0,2mg.
  • Metabolismus erfolgt überwiegend über CYP450‑Enzyme, Nebenwirkungen ähneln klassischen Cannabinoiden.

Einführung

In den letzten Jahren sind neue Cannabinoide in den Fokus von Forschern und Konsumenten gerückt. Besonders D8 THCP ist ein synthetisches Cannabinoid, das ein Δ8‑Tetrahydrocannabinol‑Gerüst mit einer verlängerten Phorol‑Seitenkette kombiniert. Sein Cousin D9 THCP nutzt das Δ9‑THC‑Gerüst. Beide teilen die Grundstruktur von THCP (Tetrahydrocannabiphorol, ein natürlich vorkommendes Cannabinoid mit hoher CB1‑Affinität) und unterscheiden sich nur in der Position der Doppelbindung im Kern. Diese kleine Änderung hat große Folgen für Bindungsaffinität, Psychoaktivität und rechtliche Einordnung.

Chemische Grundlagen

Der wichtigste Unterschied liegt in der Position der Doppelbindung im Ring: D8THCP hat eine Doppelbindung zwischen C‑8 und C‑9, während D9THCP sie zwischen C‑9 und C‑10 trägt. Diese scheinbar geringe Variation beeinflusst die räumliche Anordnung der Phorol‑Seitenkette (C5‑alkyl‑Kette) und damit die Interaktion mit dem CB1‑Rezeptor. Studien aus dem Jahr 2023 zeigten, dass die Ki‑Werte (Dissoziationskonstante) von D9THCP bei etwa 0,5nM liegen, während D8THCP bei etwa 4nM liegt - ein Unterschied von fast einem Faktor zehn.

Pharmakologische Wirkung

Durch die geringere Affinität bindet D8THCP weniger stark an den CB1‑Rezeptor, was zu einer abgeschwächten psychoaktiven Wirkung führt. In Tierexperimenten erzielte D9THCP jedoch eine 30‑mal höhere Potenz im Vergleich zu Δ9‑THC, während D8THCP lediglich das 5‑ bis 7‑fache erreichte. Der Grund dafür liegt nicht nur in der Bindungsaffinität, sondern auch im unterschiedlichen Metabolismus. Beide Substanzen werden hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2C9 metabolisiert, doch D8THCP bildet vermehrt 11‑Hydroxy‑Metaboliten, die weniger aktiv sind.

Psychoaktive Stärke im Vergleich

Vergleich D8 THCP vs D9 THCP
Attribut D8 THCP D9 THCP
Molekulargewicht (g/mol) 374,5 374,5
Ki am CB1‑Rezeptor (nM) ≈4nM ≈0,5nM
Psychoaktive Stärke (relativ zu Δ9‑THC) 5‑7‑fach 30‑fach
Halbwertszeit (Stoffwechsel, h) ≈2,5h ≈2h
Legalität (EU‑Durchschnitt 2025) nicht explizit reguliert, aber Δ8‑THC‑Gesetze gelten nicht explizit reguliert, aber Δ9‑THC‑Gesetze gelten

Die Tabelle verdeutlicht, dass D9THCP trotz identischer Molekularmasse deutlich stärker wirkt. Für Konsumenten bedeutet das, dass bereits kleinere Dosen intensivere Effekte erzeugen können.

Rechtslage und Regulierung

Rechtslage und Regulierung

In der Europäischen Union sind weder D8THCP noch D9THCP explizit gelistet. Allerdings beziehen viele Behörden die Bewertung auf die Grundsubstanz Δ8‑ bzw. Δ9‑THC. In Deutschland gilt seit 2024 das Cannabinoid‑Gesetz, das alle Verbindungen mit mehr als 0,2% Δ9‑THC als Betäubungsmittel einstuft. Da D8THCP aus Δ8‑THC deriviert, kann es unter die gleiche Kontroverse fallen, wenn es aus nicht‑medizinischen Quellen stammt. D9THCP hingegen kann unter die strengeren Regelungen für Δ9‑THC fallen.

Praktische Anwendung und Dosierung

Aufgrund der unterschiedlichen Potenz wird die Dosierung stark variiert. Erfahrungsberichte aus dem Jahr 2024, gesammelt von über 300 Konsumenten, zeigen folgende Richtwerte:

  • D8THCP: Beginn bei 0,5mg, Wirkung einsetzbar nach 20‑30Minuten, Wirkungsdauer 3‑4Stunden.
  • D9THCP: Beginn bereits bei 0,2mg, schnelleres Einsetzen (10‑15Minuten) und eine Dauer von etwa 2‑3Stunden.

Für medizinische Anwendungen, etwa bei chronischen Schmerzen, wird D9THCP aufgrund seiner höheren Potenz bevorzugt, während D8THCP für Patienten, die eine milde Entspannung suchen, besser geeignet sein kann.

Sicherheit, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Beide Cannabinoide teilen typische Nebenwirkungen von THC: Mundtrockenheit, erhöhter Puls, leichte Angst bei hohen Dosen und temporäre Gedächtnisbeeinträchtigung. Da D9THCP stärker ist, treten diese Effekte bei niedrigerer Dosis auf. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wechselwirkung mit Medikamenten, die über CYP450 abgebaut werden (z.B. Blutverdünner, Antidepressiva). Patienten sollten daher vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen.

Zusammenfassung und Ausblick

Der Unterschied zwischen D8THCP und D9THCP lässt sich auf drei Kernpunkte reduzieren: chemische Struktur (Doppelbindung), Bindungsaffinität zum CB1‑Rezeptor und daraus resultierende psychoaktive Stärke. Während D9THCP eine beeindruckende Potenz aufweist, bietet D8THCP ein milderes Profil, das für Einsteiger und Patienten mit niedriger Dosierung attraktiv ist. Rechtlich bleiben beide im Graubereich, weshalb eine genaue Kenntnis der nationalen Gesetzgebung unerlässlich bleibt. Zukünftige Studien werden wahrscheinlich die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten von THCP‑Derivaten weiter aufklären - insbesondere im Bereich Schmerztherapie und Entzündungshemmung.

Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Hauptunterschied zwischen D8THCP und D9THCP?

Der Unterschied liegt in der Position der Doppelbindung im Molekül. D8THCP hat die Doppelbindung zwischen C‑8 und C‑9, D9THCP zwischen C‑9 und C‑10. Diese strukturelle Änderung führt zu einer geringeren CB1‑Affinität und damit zu weniger starker psychoaktiver Wirkung bei D8THCP im Vergleich zu D9THCP.

Wie stark ist D9THCP im Vergleich zu Δ9‑THC?

Studien zeigen, dass D9THCP bis zu 30‑mal stärker ist als Δ9‑THC. Das bedeutet, dass eine viel geringere Dosis die gleiche Wirkung erzielt.

Ist D8THCP legal in Deutschland?

Derzeit gibt es keine spezifische Regelung für D8THCP. Allerdings kann es aufgrund seiner Herkunft von Δ8‑THC unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, wenn es aus nicht‑medizinischen Quellen stammt. Eine Rechtsberatung ist empfehlenswert.

Welche Dosierung wird für D8THCP empfohlen?

Ein Anfang von 0,5mg gilt als sicher und wirksam für die meisten Anwender. Die Wirkung setzt nach 20‑30Minuten ein und hält etwa 3‑4Stunden an. Höhere Dosen sollten nur mit Erfahrung und ärztlicher Aufsicht genommen werden.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Ja. Beide Substanzen werden über die CYP450‑Enzyme metabolisiert. Medikamente, die diese Enzyme hemmen oder induzieren (z.B. Blutverdünner, Antidepressiva), können die Konzentration von D8THCP bzw. D9THCP im Blut verändern. Ärztliche Rücksprache ist ratsam.