Absinthverbot: Warum wurde Absinth verboten und was hat das mit CBD zu tun?

Der Absinth, ein kräuterreicher Likör mit Wermut, Anis und Fenchel, der im 19. Jahrhundert in Europa populär war. Also bekannt als das grüne Geist, wurde er wegen angeblicher giftiger Wirkungen verboten – doch die Wahrheit ist anders. Es war nicht das Absinth selbst, das gefährlich war, sondern die schlechte Qualität, die falschen Behauptungen und die Angst vor dem, was man nicht verstand. Der Hauptverdächtige: Thujon, ein natürlicher Stoff aus Wermut, der in hohen Dosen nervenreizend wirken kann. Doch in echtem, qualitativ hochwertigem Absinth steckt so wenig Thujon, dass er niemals gefährlich sein konnte. Die Verbotsgründe waren eher politisch und wirtschaftlich: Die Weinindustrie fürchtete Konkurrenz, Kirchen und Moralisten sahen in Absinth ein Symbol der Dekadenz – und die Wissenschaft damals war einfach nicht gut genug, um die Wirklichkeit zu erkennen.

Dass Wermut, die zentrale Pflanze im Absinth, die auch für seine bittere Note und seine historische Verbindung zu psychoaktiven Effekten steht heute als Heilpflanze gilt, zeigt, wie sehr sich die Sichtweise geändert hat. Ähnlich wie bei CBD wurde Wermut lange als gefährlich abgestempelt, obwohl seine Wirkung in kontrollierter Form harmlos – sogar nützlich – ist. Beide, Absinth und CBD, wurden von Angst und Unwissenheit verfolgt. Während CBD heute als beruhigend und entzündungshemmend gilt, wurde Absinth als Halluzinogen und Verderber der Jugend beschrieben. Doch weder Thujon noch CBD verursachen das, was man ihnen vorwirft. Beide sind Opfer von Missverständnissen, die von Macht, Profit und gesellschaftlichem Druck genährt wurden.

Das Absinthverbot, das in vielen Ländern zwischen 1905 und 1915 erlassen wurde, war kein medizinischer, sondern ein kultureller Akt. Es ging nicht um Gesundheit – es ging um Kontrolle. Heute ist Absinth in Europa, den USA und vielen anderen Ländern legal – und die meisten Flaschen enthalten weniger Thujon als ein Stück Schokolade Koffein. Die Mythen sind aufgeklärt. Doch die Parallelen zu CBD sind deutlich: Beide Stoffe wurden verboten, weil sie nicht in das Bild von "normaler" Gesundheit passten. Beide wurden von der Industrie und der Medizin lange ignoriert. Beide werden heute von Menschen genutzt, die nach echter Wirkung suchen – nicht nach Werbeversprechen.

Was du in den Artikeln hier findest, ist keine Sammlung von Rezepten oder Konsumtipps. Es ist die Geschichte hinter dem, was du glaubst zu wissen. Warum wurde etwas verboten? Wer profitierte davon? Und wie oft haben wir uns geirrt – und trotzdem weitergemacht? Du wirst sehen, wie die gleichen Muster sich heute bei THCV, HHC oder THCa wiederholen. Die Geschichte des Absinthverbots ist kein altes Kapitel – sie ist ein Spiegelbild unserer heutigen Cannabinoid-Debatte.

Tobias Hagen

Welches Gift wird wirklich in Absinth hinzugefügt?

Absinth wurde lange als giftiges Drogengetränk verschrien - doch das Gift war kein künstlicher Zusatz, sondern Thujon aus Wermut. In modernen Absinthen ist es so wenig enthalten, dass es unschädlich ist. Der wahre Effekt kommt vom Alkohol.