Was ist das stärkste Cannabinoid? HHC-O, THC-P und andere starke Verbindungen erklärt

Wenn du dich fragst, welches Cannabinoid das stärkste ist, dann bist du nicht allein. Viele Menschen, die neu in der Welt der Cannabinoide sind, hören von HHC-O, THC-P oder Delta-8-THC und denken: Welches ist wirklich am stärksten? Die Antwort ist nicht einfach. Es geht nicht nur um eine Zahl auf einem Label - es geht um Wirkung, Bioverfügbarkeit, wie dein Körper darauf reagiert und wie das Produkt hergestellt wurde.

Was macht ein Cannabinoid „stark“?

„Stark“ klingt nach einer klaren Messung, aber in der Welt der Cannabinoide ist das irreführend. Ein Cannabinoid ist nicht einfach „stärker“ nur, weil es mehr Potenz hat. Es geht um:

  • Wie gut es an die CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet
  • Wie schnell es wirkt und wie lange die Wirkung anhält
  • Wie viel davon vom Körper tatsächlich aufgenommen wird (Bioverfügbarkeit)
  • Wie es sich im Vergleich zu THC (Delta-9-THC) verhält - dem natürlichen Standard

Ein Cannabinoid kann theoretisch eine hohe Bindungsaffinität haben, aber wenn dein Körper es kaum aufnimmt, wirkt es nicht stark. Und manche wirken intensiv, aber kurz - andere sind sanfter, aber viel länger wirksam.

HHC-O: Der neue Star unter den synthetischen Cannabinoiden

HHC-O (Hexahydrocannabinol-O-Acetat) ist eine modifizierte Version von HHC, das selbst ein hydriertes Derivat von THC ist. Durch das Hinzufügen einer Acetylgruppe (O-Acetat) wird HHC-O deutlich fettlöslicher - das bedeutet, es kann leichter durch die Blut-Hirn-Schranke dringen. Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass HHC-O eine Bindungsaffinität zu CB1-Rezeptoren hat, die bis zu 5-mal höher ist als die von Delta-9-THC.

Was das in der Praxis bedeutet: Viele Nutzer berichten von einer intensiveren, fast psychedelischen Wirkung, die schneller einsetzt als bei herkömmlichem THC - oft innerhalb von 15 bis 25 Minuten nach Einnahme. Die Wirkung hält 4 bis 6 Stunden an, manchmal länger. Einige beschreiben sie als „klarer“ als THC, mit weniger Angst- oder Paranoia-Effekten - aber das ist individuell.

Wichtig: HHC-O ist kein natürliches Cannabinoid. Es wird synthetisch hergestellt, meist aus CBD, das aus Hanf gewonnen wird. Die Qualität hängt stark von der Herstellung ab. Schlecht gereinigte Produkte enthalten Rückstände von Lösungsmitteln oder unerwünschte Nebenprodukte - das kann gefährlich sein.

THC-P: Der wahrscheinlich stärkste natürliche Cannabinoid-Derivat

THC-P (Delta-9-Tetrahydrocannabiphorol) ist ein Cannabinoid, das 2019 von italienischen Forschern entdeckt wurde. Es ist eine längere Version von THC - mit einer siebengliedrigen Seitenkette statt der üblichen fünf. Diese kleine Veränderung macht es extrem gut darin, sich an CB1-Rezeptoren zu binden. Laboruntersuchungen zeigen, dass THC-P bis zu 33-mal stärker an diese Rezeptoren bindet als Delta-9-THC.

Das klingt nach einem Super-Cannabinoid - und das ist es auch. Aber: THC-P kommt in der Natur nur in winzigen Mengen vor - weniger als 0,1 % in manchen Hanfsorten. Die meisten Produkte auf dem Markt sind daher synthetisch hergestellt. Und hier liegt das Problem: Die Dosis ist schwer einzuschätzen. Einige Nutzer berichten von extrem starken, fast überwältigenden Effekten - sogar bei sehr geringen Mengen. Einige beschreiben es als „wie ein Trip ohne DMT, aber mit körperlicher Schwere“.

THC-P ist nicht für Anfänger. Es ist kein Alltags-Cannabinoid. Es ist für erfahrene Nutzer, die genau wissen, wie ihr Körper reagiert. Und selbst dann: Viele Experten raten davon ab, es regelmäßig zu konsumieren. Die Langzeitwirkungen sind nicht erforscht.

Gehirn mit zwei unterschiedlich beleuchteten Seiten: ruhig blau für CBD, intensiv violett für THC-P.

Delta-8-THC und andere: Wo stehen sie?

Delta-8-THC ist oft als „leichteres THC“ beworben. Das stimmt - es ist etwa 50 bis 70 % so stark wie Delta-9-THC. Es wirkt entspannender, mit weniger Anspannung. Es ist beliebt, weil es in vielen Bundesländern legal ist - aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es nicht stärker ist als HHC-O oder THC-P.

Andere Cannabinoide wie THCV (Tetrahydrocannabivarin) oder CBC (Cannabichromen) wirken gar nicht stark in der klassischen Sinne. THCV kann sogar den Appetit hemmen - es ist eher ein „Anti-THC“. CBC hat entzündungshemmende Eigenschaften, aber kaum psychoaktive Wirkung. CBD ist nicht psychoaktiv - es wirkt beruhigend, aber nicht „high“.

Die Wirkung im Vergleich: Eine klare Tabelle

Vergleich der stärksten Cannabinoide nach Bindungsstärke und Wirkungsdauer
Cannabinoid Bindungsstärke zu CB1 (im Vergleich zu Delta-9-THC) Wirkungsdauer Typische Erfahrung Für Anfänger geeignet?
Delta-9-THC 1x (Referenz) 2-4 Stunden klassisches „High“, euphorisch, manchmal ängstlich Ja, mit Vorsicht
HHC-O 3-5x 4-6 Stunden intensiv, klar, fast psychedelisch, weniger Angst Nein
THC-P 10-33x 5-8 Stunden sehr stark, körperlich schwer, langanhaltend, risikoreich Nein
Delta-8-THC 0,5-0,7x 2-3 Stunden entspannt, mild, klare Gedanken Ja
CBD 0x (nicht psychoaktiv) 4-6 Stunden beruhigend, entzündungshemmend, kein „High“ Ja

Warum HHC-O und THC-P nicht für jeden geeignet sind

Die Industrie vermarktet diese Stoffe oft als „legaler High“ - aber das ist gefährlich. In Deutschland ist die rechtliche Lage unklar. HHC-O und THC-P fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, wenn sie synthetisch hergestellt sind und nicht aus natürlicher Cannabis-Pflanze stammen. Der Verkauf ist in der Praxis oft verboten, auch wenn einige Anbieter behaupten, sie wären „legal“.

Und dann gibt es die Gesundheitsrisiken. Diese Verbindungen sind neu. Es gibt kaum Langzeitstudien. Wer sie konsumiert, tut das auf eigene Verantwortung. Einige Nutzer berichten von:

  • Übelkeit und Schwindel
  • Herzrasen und Blutdruckschwankungen
  • Verwirrtheit oder Angstzustände
  • Probleme mit dem Gedächtnis nach längerer Nutzung

Wenn du bereits unter Angststörungen, Depressionen oder Herzproblemen leidest, solltest du diese Substanzen komplett meiden. Selbst bei gesunden Menschen kann eine Überdosis unangenehm oder gefährlich werden.

Waage mit Hanfblatt und CBD-Tropfen gegenüber einer synthetischen Chemikalie mit Warnsymbolen.

Was ist die beste Wahl für dich?

Wenn du suchst: Entspannung, Schlaf, Schmerzlinderung - dann ist CBD oder Delta-8-THC die bessere Wahl. Sie wirken sanfter, sind besser erforscht und haben ein günstigeres Sicherheitsprofil.

Wenn du nach einer intensiveren Erfahrung suchst - und du hast Erfahrung mit THC - dann könnte HHC-O eine Option sein. Aber: Kaufe nur bei Anbietern, die dritte-Labor-Tests (COAs) zeigen. Prüfe, ob die Werte für Schwermetalle, Pestizide und Lösungsmittel sauber sind. Und fange mit einer sehr kleinen Dosis an - ein Viertel der üblichen Menge.

THC-P? Nur, wenn du ein erfahrener Nutzer bist, der genau weiß, was er tut. Und selbst dann: Nimm es nur gelegentlich. Es ist kein Alltagsprodukt - es ist ein Experiment.

Die Wahrheit über „das stärkste Cannabinoid“

Es gibt kein „stärkstes Cannabinoid“ im Sinne von „besser“ oder „überlegen“. Es gibt nur das, was für dich am besten funktioniert - und das hängt von deinem Körper, deiner Toleranz, deiner Absicht und deiner Gesundheit ab.

HHC-O ist stärker als THC - aber es ist nicht „besser“. THC-P ist noch stärker - aber es ist riskanter. Und CBD, das viele für „nichts“ halten, hat eine ganz andere, aber genauso wertvolle Wirkung: Es hilft, Stress abzubauen, Entzündungen zu reduzieren, den Schlaf zu verbessern - ohne dich zu verändern.

Die stärkste Wirkung kommt nicht von der Chemie. Sie kommt von der Weisheit, wie du sie verwendest.

Ist HHC-O legal in Deutschland?

Nein, HHC-O ist in Deutschland nicht legal. Es wird als synthetisches Cannabinoid eingestuft und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), auch wenn es aus Hanf-CBD hergestellt wird. Der Verkauf und die Einfuhr sind verboten. Anbieter, die behaupten, es sei legal, missbrauchen eine rechtliche Grauzone - aber die Polizei und Gerichte sehen es als verbotene Substanz an.

Kann THC-P nachgewiesen werden im Drogentest?

Ja, THC-P kann in standardmäßigen Drogentests nachgewiesen werden - und zwar als THC. Die meisten Tests erkennen Cannabinoid-Metaboliten, und THC-P wird im Körper ähnlich wie THC abgebaut. Selbst wenn du nur THC-P genommen hast, wird der Test positiv auf THC ausfallen. Das kann Konsequenzen bei Arbeitsplatztests oder beim Führerschein haben.

Was ist der Unterschied zwischen HHC und HHC-O?

HHC ist Hexahydrocannabinol - ein hydriertes Derivat von THC, das milder wirkt. HHC-O ist HHC, dem eine Acetylgruppe angehängt wurde. Diese Veränderung macht es viel fettlöslicher und damit viel stärker. HHC-O wirkt schneller, intensiver und länger als normales HHC - fast wie ein synthetisches THC-P, aber mit weniger Risiko.

Wie lange hält die Wirkung von HHC-O an?

Die Wirkung von HHC-O setzt meist innerhalb von 15-30 Minuten ein und hält zwischen 4 und 6 Stunden an. Bei höheren Dosen oder bei Personen mit niedrigem Körpergewicht kann sie bis zu 8 Stunden anhalten. Die Nachwirkungen - wie Müdigkeit oder leichte Verwirrung - können noch länger anhalten.

Sollte ich HHC-O oder THC-P mit CBD kombinieren?

Viele erfahrene Nutzer kombinieren HHC-O oder THC-P mit CBD, um die Intensität abzufedern und Angstzustände zu reduzieren. CBD wirkt als „Bremsklotz“ für die CB1-Rezeptoren. Eine Dosis von 1:2 oder 1:3 (Cannabinoid : CBD) kann die Erfahrung viel angenehmer machen. Aber: Achte auf die Gesamtmenge. Zu viel CBD kann die Wirkung auch abschwächen, wenn du gerade eine starke Erfahrung suchst.

Was kommt als Nächstes?

Die Welt der Cannabinoide verändert sich schnell. Forscher arbeiten an neuen Verbindungen wie THC-M, THC-H oder THCP-O - alle mit noch höherer Bindungsstärke. Aber: Je stärker sie werden, desto wichtiger wird es, vorsichtig zu sein. Die Natur hat CBD, THC und CBG über Millionen von Jahren entwickelt. Synthetische Verbindungen sind ein Experiment - und du bist der Testperson.

Frage dich: Was willst du wirklich erreichen? Entspannung? Schmerzlinderung? Eine neue Erfahrung? Dann wähle das Mittel, das dafür am besten geeignet ist - nicht das, das am stärksten klingt.