Wenn du CBD-Gummibärchen in Betracht ziehst, fragst du dich wahrscheinlich, ob sie dir helfen können - ob bei Schlafproblemen, Stress oder leichten Schmerzen. Aber nicht jeder sollte sie nehmen. Einige Menschen laufen Gefahr, unerwünschte Reaktionen zu bekommen, Medikamente zu beeinträchtigen oder sogar ihre Gesundheit zu gefährden. Hier ist, wer CBD-Gummibärchen besser meiden sollte - und warum.
Personen mit Leberproblemen
CBD wird hauptsächlich in der Leber abgebaut. Wenn deine Leber bereits geschädigt ist - etwa durch Alkoholmissbrauch, Fettleber, Hepatitis oder Medikamente wie Paracetamol - kann CBD den Abbau verlangsamen und zu einer Ansammlung im Körper führen. Das erhöht das Risiko von Übelkeit, Schwindel oder sogar Leberwerte, die in die Höhe schnellen. Eine Studie aus dem Jahr 2023 an der Universität Heidelberg zeigte, dass Menschen mit moderater Leberinsuffizienz nach der Einnahme von 50 mg CBD täglich innerhalb von zwei Wochen signifikant erhöhte Leberenzyme aufwiesen. Wer einen Arzt hat, der regelmäßig Leberwerte checkt, sollte vor CBD unbedingt Rücksprache halten.
Schwangere und stillende Frauen
Obwohl viele Frauen CBD als sanfte Alternative zu Schlafmitteln oder Angstmedikamenten nutzen, gibt es keine ausreichenden Langzeitdaten über die Auswirkungen auf Embryos oder Säuglinge. CBD kann über die Plazenta gelangen und in die Muttermilch übergehen. Die American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) rät ausdrücklich davon ab, Cannabinoide während der Schwangerschaft oder Stillzeit zu konsumieren. Selbst wenn das Produkt als „rein“ und „ohne THC“ beworben wird, ist der Einfluss auf die sich entwickelnde Gehirnentwicklung des Kindes nicht vollständig erforscht. Besser sicher als sorry: Wenn du schwanger bist oder stillst, verzichte auf CBD-Gummibärchen.
Menschen, die Medikamente einnehmen, die über das CYP450-System verarbeitet werden
Dies ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt - und einer, den viele ignorieren. CBD hemmt das CYP3A4-Enzym, ein Schlüsselprotein in der Leber, das für den Abbau von mehr als 60 % aller verschriebenen Medikamente zuständig ist. Das bedeutet: Wenn du Blutverdünner wie Warfarin, Blutdruckmittel wie Calciumkanalblocker, Antiepileptika wie Clobazam, oder sogar bestimmte Antidepressiva wie SSRIs nimmst, kann CBD deren Wirkung verstärken - bis hin zu gefährlichen Überdosierungen. Ein Fallbericht aus dem Jahr 2024 beschreibt einen 68-jährigen Mann, der nach der Einnahme von CBD-Gummibärchen und seinem üblichen Blutdruckmedikament einen starken Blutdruckabfall erlitt und ins Krankenhaus kam. Wenn du mehr als ein Medikament täglich nimmst, frag deinen Apotheker oder Arzt: „Kann CBD mit meinen Medikamenten interagieren?“
Personen mit Parkinson oder anderen Bewegungsstörungen
Obwohl CBD bei manchen neurologischen Erkrankungen hilft, kann es bei Parkinson-Patienten die Symptome verschlimmern. Eine kleine klinische Studie aus dem Jahr 2024 an der Universität München beobachtete 42 Parkinson-Patienten, die über vier Wochen täglich 25 mg CBD einnahmen. Bei 31 % der Teilnehmer trat eine Zunahme von Tremor und Muskelsteifigkeit auf - genau die Symptome, die sie eigentlich lindern wollten. Die Forscher vermuten, dass CBD in bestimmten Dosierungen die dopaminergen Signalwege im Gehirn stört. Wenn du Parkinson, Dystonie oder eine andere Bewegungsstörung hast, probiere CBD nur unter strenger ärztlicher Aufsicht - und beginne mit extrem niedrigen Dosen.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Der menschliche Gehirnentwicklungsprozess dauert bis ins späte 20. Lebensjahr. CBD wirkt auf das Endocannabinoid-System, das eine zentrale Rolle bei der neuronalen Verknüpfung spielt. Obwohl CBD nicht psychoaktiv ist, gibt es Hinweise, dass es bei Jugendlichen die Konzentrationsfähigkeit, das Gedächtnis und sogar die Stimmungsregulation beeinflussen kann. In Deutschland ist der Verkauf von CBD-Produkten an Minderjährige zwar nicht explizit verboten - aber die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt ausdrücklich vor der Einnahme bei Kindern und Jugendlichen. Wenn dein Kind unter Angstzuständen, ADHS oder Schlafstörungen leidet: Es gibt sicherere, gut erforschte Therapien. CBD-Gummibärchen sind kein Spielzeug und keine „natürliche“ Lösung für jugendliche Probleme.
Menschen mit niedrigem Blutdruck
CBD kann den Blutdruck kurzfristig senken - das ist bei manchen Menschen erwünscht. Aber wenn du bereits unter niedrigem Blutdruck leidest (Hypotonie), kann CBD Schwindel, Benommenheit oder sogar Ohnmachtsanfälle auslösen. Besonders gefährlich ist das bei älteren Menschen oder wenn du dich gerade von einer Krankheit erholt hast. Eine Studie aus dem Jahr 2023 mit 120 Probanden zeigte, dass 30 mg CBD die systolische Blutdruckwerte durchschnittlich um 6-8 mmHg senkten - bei Menschen mit normalen Werten kein Problem, bei Betroffenen mit Hypotonie aber ein Risiko. Wenn du oft schwindelig wirst, besonders beim Aufstehen, oder du schon einmal bewusstlos geworden bist, solltest du CBD vermeiden.
Personen mit Allergien gegen Cannabispflanzen oder Inhaltsstoffe
CBD-Gummibärchen enthalten oft Zusatzstoffe: Zucker, Gelatine, Aromen, Farbstoffe, Pflanzenöle. Wer allergisch gegen Hanf, Sesam, Soja oder sogar bestimmte Fruchtaromen ist, kann eine Reaktion bekommen - von Juckreiz über Ausschlag bis hin zu Atembeschwerden. Ein Fall aus Düsseldorf aus dem Jahr 2024 berichtet von einer Frau, die nach dem Verzehr eines CBD-Gummibärchens mit Zitronenaroma einen leichten anaphylaktischen Schock erlitt - weil sie unbewusst allergisch gegen Zitronenöl war. Lies immer die Zutatenliste genau. Wenn du Nahrungsmittelallergien hast, wähle nur Produkte mit transparenter, allergenfreier Kennzeichnung und beginne mit einer winzigen Portion.
Wer vor einer Operation steht
Wenn du in den nächsten 14 Tagen operiert wirst - egal ob klein oder groß - solltest du CBD-Gummibärchen absetzen. CBD kann die Wirkung von Narkosemitteln verändern, die Blutgerinnung beeinflussen und das Risiko von unerwarteten Blutungen erhöhen. Viele Anästhesisten berichten, dass Patienten, die CBD konsumieren, oft unerwartet lange aufwachen oder einen unregelmäßigen Herzschlag entwickeln. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) empfiehlt, alle Cannabinoide mindestens zwei Wochen vor einer Operation abzusetzen. Sag deinem Anästhesisten immer, was du einnimmst - auch wenn es „nur“ Gummibärchen sind.
Was du tun kannst, wenn du unsicher bist
Wenn du zu einer der oben genannten Gruppen gehörst, heißt das nicht automatisch: „Nie CBD.“ Es heißt: „Vorsichtig und mit ärztlicher Absprache.“ Sprich mit deinem Hausarzt oder einem Facharzt für Naturheilkunde, der Erfahrung mit Cannabinoiden hat. Zeig ihm das Produkt - nicht nur die Packung, sondern auch den QR-Code oder die Zertifikate für den CBD-Gehalt und die Reinheit. Frage nach Alternativen: Vielleicht hilft Melatonin statt CBD beim Schlafen. Oder eine physiotherapeutische Behandlung statt CBD bei Schmerzen. CBD ist kein Allheilmittel - und für viele Menschen ist es einfach nicht sicher.
Was du auf keinen Fall tun solltest
- Keine CBD-Gummibärchen nehmen, wenn du schwanger bist oder stillst - auch nicht „nur ein einziges“.
- Keine CBD-Gummibärchen mit Alkohol kombinieren - das erhöht das Risiko von Schwindel und Leberschäden.
- Keine CBD-Gummibärchen ohne Rezept oder ärztliche Beratung bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie oder Herzinsuffizienz einnehmen.
- Keine Produkte kaufen, die keine Laborzertifikate (COA) zeigen - besonders nicht von unklaren Online-Shops oder Märkten.
- Keine Dosis erhöhen, weil „es nicht wirkt“ - CBD wirkt nicht wie eine Droge, die man hochschraubt. Höhere Dosen erhöhen nur das Risiko.
Kann ich CBD-Gummibärchen nehmen, wenn ich Bluthochdruck habe?
Ja - aber nur unter ärztlicher Aufsicht. CBD kann den Blutdruck senken, was bei Bluthochdruck hilfreich sein kann. Allerdings kann es auch Wechselwirkungen mit Blutdruckmedikamenten verursachen. Dein Arzt sollte deine Werte vor und nach der Einnahme kontrollieren, um sicherzustellen, dass dein Blutdruck nicht zu stark sinkt.
Ist CBD-Gummibärchen für ältere Menschen sicher?
Viele ältere Menschen nutzen CBD erfolgreich für Schlaf oder Gelenkschmerzen. Aber sie nehmen oft mehrere Medikamente - und das ist das Risiko. Die Leber verarbeitet CBD langsamer im Alter, und die Wechselwirkungen mit Medikamenten wie Blutverdünner oder Herzmittel sind häufig. Beginne mit maximal 5 mg pro Tag und beobachte, wie dein Körper reagiert. Sprich mit deinem Arzt.
Kann CBD-Gummibärchen süchtig machen?
Nein. CBD ist nicht psychoaktiv und hat keine Suchtpotenzial wie THC oder Opioiden. Es verändert nicht die Belohnungsmechanismen im Gehirn. Allerdings können Menschen sich an die beruhigende Wirkung gewöhnen und es als „Trostmittel“ nutzen - ähnlich wie Schokolade oder Tee. Das ist keine Sucht, aber eine psychologische Abhängigkeit. Höre auf, wenn du merkst, dass du es brauchst, um dich zu fühlen - und nicht, weil es dir hilft.
Was passiert, wenn ich versehentlich zu viel CBD esse?
Zu viel CBD (z. B. mehr als 200 mg auf einmal) kann Übelkeit, Schläfrigkeit, Schwindel oder Durchfall verursachen - aber es ist nicht lebensbedrohlich. Du wirst nicht sterben. Wenn du dich unwohl fühlst, trinke Wasser, ruhe dich aus und warte ab. Wenn du schwanger bist, ein Kind bist oder starke Symptome wie Atemnot oder Bewusstlosigkeit hast, geh zum Arzt.
Warum wirken CBD-Gummibärchen bei manchen nicht?
Weil CBD nicht bei jedem wirkt. Die Wirkung hängt von deiner individuellen Endocannabinoid-System-Aktivität ab - und das ist bei jedem anders. Manche Menschen haben eine hohe Anzahl an Rezeptoren, andere kaum. Auch die Dosis, die Qualität des Produkts und die Nahrungsaufnahme spielen eine Rolle. Wenn es nach zwei Wochen nicht wirkt, probiere ein anderes Produkt mit höherer Konzentration oder andere Formen wie Öl oder Creme - aber nicht mehr CBD, nur weil es „nicht funktioniert“.